Eine unglückliche Entscheidung

Über 20 Jahre lang wurden verdiente Gewerkschaftsmitglieder in einem würdigen Rahmen im Rathaus der Stadt Leer bzw. im Heimathaus Aschendorf und in früheren Jahren auf der Brigg „Friederike von Papenburg“ geehrt. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung kurzfristig vom DGB abgesagt.

Die Ehrung verdienter Gewerkschafter ist eine Würdigung von Kolleginnen und Kollegen, die sich in ihren Betrieben und ihren Gewerkschaften über viele Jahre für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingesetzt haben. Ich habe an allen Veranstaltungen in Leer und im letzten Jahr auch in Aschendorf teilgenommen und ich hatte immer den Eindruck, dass dies auch so von den Geehrten empfunden wurde. In Leer konnten die Geehrten die Glückwünsche des Bürgermeisters, des DGB-Kreis- und später des Regionsvorsitzenden sowie des bzw. der IG-Bevollmächtigten entgegennehmen. Auch dies drückte den besonderen Rahmen dieser Veranstaltung aus.

Diese Ehrung wurde seit den frühen neunziger Jahren vom DGB und von allen Gewerkschaften getragen und von der Stadt Leer durch die Bereitstellung des Rathaussaales unterstützt. Aus unserem Organisationsbereich wurden in dieser Zeit Kolleginnen und Kollegen geehrt, die über viele Jahre die Arbeit der GEW geprägt haben, wie unter anderem Hans Bierwirth, Klaus Kluth, Elke Ebeling, Wilfried Hitzemann, Gerd Ahring, Jörg Kenter, Horst Bewernitz und Reinhard Kiehlmann. In diesem Jahr hatten wir unseren Kollegen Hasso Rosenthal vorgeschlagen.

Vielleicht gibt es innerhalb anderer Gewerkschaften und im DGB Diskussionsbedarf über diese Veranstaltung, dazu ist bis 2016 ausreichend Zeit. Entscheidend ist, dass die Ehrung 2016 wieder durchgeführt wird, sonst geht ein Stück Gewerkschaft verloren.

Hans-Otto Saatkamp