Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt

Dies gilt gerade auch für die Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst der Länder und hier im besonderen auch für die angestellten Lehrkräfte und pädagogischen MitarbeiterInnen. Leider nimmt der überwiegende Teil unserer angestellten Mitglieder aber nicht an Protestaktionen und Warnstreiks teil. Teilweise mag es ein Informationsproblem sein. Wir informieren im Kreisverband umfassend über E-Mail und über unsere Homepage. Kolleginnen und Kollegen, die uns ihre E-Mail-Adresse an hans-otto.saatkamp@gew-leer.de mitteilen, werden unverzüglich in unsere Verteiler aufgenommen. Aber das Grundproblem bleibt, denn auch von den informierten Kolleginnen und Kollegen beteiligen sich nur wenige. Dabei gibt es handfeste Gründe, dies zu tun. Dazu zwei Beispiele:
Eine pädagogische Mitarbeiterin an einer Förderschule in der Entgeltgruppe 8, Stufe 2, erhält Vollzeit 2437,33 €. Nach TVöD bekäme sie 55,07 € mehr. Im August erhöht sich die Differenz auf 89,86 €. Damit sie wieder genau so viel wie im TVöD verdient, muss ihr Tabellenentgent um 3,7% steigen.
Zweites Beispiel: Eine Lehrkraft (EG 11/ Stufe 3) erhält nach TV-L Vollzeit 3242,75 €. Nach TVöD wären es 86,33 € mehr. Ab August werden es 140,50 € sein. Damit sie wieder an das Entgeltniveau des TVöD herankommt, muss das Tabellenentgelt im TV-L um 4,3% steigen.
Vielleicht denken manche: „Das müssen sie doch einsehen, die Arbeitgeber“ oder „da werden unsere Leute doch mal ,auf den Tisch hauen‘ und ,klare Kante zeigen‘.
Wer glaubt, dass so ein guter Tarifabschluss erreichbar ist, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Richtig ist: Von nix kommt nix.
Dies gilt insbesondere für unsere angestellte Lehrkraft. Selbst wenn der Abschluss über 4% liegen sollte, kann sie nicht sicher sein, soviel wie im TVöD zu bekommen, weil ihre Eingruppierung nicht tarifvertraglich geregelt ist. Dies soll durch die Lehrer-Entgeltordnung (L-EGO) geschehen, deren Abschluss von der GEW und auch den anderen Tarifgewerkschaften mit Nachdruck gefordert wird. Bis jetzt legt der Arbeitgeber die Eingruppierung einseitig fest, er könnte also auch nach EG 10 abgruppieren.
Aber auch bei uns gibt es Kolleginnen und Kollegen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben, die wissen, es kommt auf mich an. Wenn es am Wochenende zu einem guten Tarifabschluss und vor allem zu einem Einstieg in L-EGO kommt, haben sie dazu mit Zehntausenden anderer Kolleginnen und Kollegen im ganzen Bundesgebiet einen wichtigen Beitrag geleistet. Hier noch ein paar Bilder vom Streiktag in Hannover:

Exif_JPEG_PICTURENur gemeinsam erreichen wir was – Lehrkräfte, pädagogische
Mitarbeiterinnen und Pensionäre bei der Ankunft in Hannover

Kollege Schwarze schwenkt unsere KV-Fahne

Kollege Schwarze schwenkt unsere KV-Fahne

Auch Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes waren in Hannover  dabei, von links Hans-Otto Saatkamp, Reinhard Kiehlmann und Uwe Schwarze

Auch Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes waren in Hannover
dabei, von links Hans-Otto Saatkamp, Reinhard Kiehlmann und Uwe Schwarze

 

Die GEW zeigt sich - viele Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen  nahmen am Warnstreik teil!!

Die GEW zeigt sich – viele Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen
nahmen am Warnstreik teil!!

Schreibe einen Kommentar