Kultusministerium mauert bei Schulassistentenstellen

Trotz dringenden Bedarfes keine Stelle für OBS Weener

Auch im Landkreis Leer gibt es einige Schulen, die durch Zusammenfassung von Haupt- und Realschulen zu Oberschulen einen erhöhten Bedarf an zu erledigender organisatorischer Arbeit haben. Bei der „Überzeugungsarbeit“ durch die Fusionsbeauftragten des Landes Niedersachsen wurde den Kollegien dann auch oftmals ein Zusammenschluss dadurch schmackhaft gemacht, dass man auf die verbesserte personelle Ausstattung von OBSn hinwies. Zur Illustration dieser Besserstellung wurde dann auch immer die mögliche Einstellung von Schulassistent/inn/en in Aussicht gestellt. Auf der Basis von 2,5% der Lehrer-Ist-Stunden werde ein Bedarf von Schulassistenten-Stunden berechnet. Anschließend werde diese Stelle zur Verfügung gestellt und ausgeschrieben.

Auch die neu gegründete Oberschule in Weener vertraute auf diese –leider nur theoretische- Möglichkeit. Eine Stelle müsste vom Kultusministerium zur Verfügung gestellt werden. Aber leider geschieht dieses nicht! Im Gegenteil: Man hat bei anderen Schulen im Landkreis Leer einen „Überhang“ ausgemacht. Nun wird ein Schulassistent einer anderen OBS voraussichtlich mit einem Teil seiner Stunden via Abordnung an die OBS Weener verschoben. Die GEW im Landkreis Leer kann diese „Mangelverwaltung“ nur ganz massiv kritisieren, weil sie den tatsächlichen Bedarf in keinster Weise abdeckt. Wie Hohn in den Ohren der Lehrerinnen und Lehrer muss dann auch die Aussage der Kultusministerin klingen, die Erhöhung der Lehrerarbeitszeit für Gym-Lehrkräfte und Lehrkräfte über 60 sei auch dadurch gerechtfertigt, dass die außerunterrichtlichen Aufgaben der Kolleg/inn/en reduziert würden. Zumindest für die neu gegründeten Oberschulen ist diese Reduktion nicht erkennbar. In größeren Systemen ist mehr Organisation erforderlich. Und Schulassistent/inn/en müssen bei der Bewältigung dieser Aufgaben helfen.

Die GEW im Landkreis Leer fordert das Kultusministerium auf, bei entsprechendem Bedarf auch kurzfristig die Stellen für Schulassistenten zur Verfügung zu stellen. Die betroffenen OBSn sollten ihren Bedarf nachdrücklich anmelden und sich gegebenenfalls bei der Landesschulbehörde und dem Kultusministerium über die „Mangelverwaltung“ beschweren. Wichtig wäre es auch, die Problematik durch die betroffenen Schulen zu verschriftlichen und an das Kultusministerium zu senden, um die Politik zum Handeln zu bringen. Die GEW im Kreis Leer wird auf jeden Fall den Finger in die Wunde dieser Problematik legen.

(Dr. Dieter H. Müller, OBS-Lehrer in Weener/Mitglied des Vorstandsteams des GEW-Kreisverbandes in Leer)

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