Tarifabschluss leider ohne L-EGO

Eine ordentliche Gehaltserhöhung für die Angestellten der Länder, aber eine Demütigung der Lehrer/innen, weil wieder einmal keine länderübergreifende Entgeltordnung durchgesetzt werden konnte. So könnte das Ergebnis der Tarifverhandlungen zusammengefasst werden. Für L-EGO gilt mithin auch weiterhin keine Friedenspflicht und die GEW muss weiter Tarifkampfmoral zeigen, um durch Aktionen endlich Gerechtigkeit bei der Lehrerbezahlung zu erstreiten.

Hier die Presseerklärung der GEW: Als „Provokation“ bezeichnete die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) das im Rahmen der Tarifrunde vorgelegte Angebot der Arbeitgeber zur Lehrereingruppierung. Dieses entsprach fast wörtlich dem Papier, das die GEW bereits in der Tarifrunde 2011 abgelehnt hatte. Deshalb ist es nicht zu einer Einigung über den Einstieg in einen Tarifvertrag für angestellte Lehrerinnen und Lehrer gekommen.

„Die Arbeitgeber wollten die Lehrkräfte demütigen. Sie waren nicht bereit, auf das einseitige Bestimmungsrecht bei der Eingruppierung der Lehrkräfte zu verzichten“, erklärte GEW-Verhandlungsführerin Ilse Schaad nach Abschluss der Länder-Tarifrunde am Samstag in Potsdam. Schaad erläuterte, dass die Arbeitgeber nur zu einer vagen Verhandlungszusage bereit gewesen wären, die allerdings die Lehrkräfte in Sachsen, die in Deutschland ohnehin am schlechtesten bezahlt werden, ausgeschlossen hätte.

Gehaltserhöhungen sollen Lehrer selbst bezahlen

Für eine mögliche Angleichung der Lehrkräfte Ost an West im Rahmen der Verhandlungen verlangten die Arbeitgeber wiederum schon jetzt, dass diese von den Lehrern selbst bezahlt werden soll – in Form einer ‚Gegenfinanzierung‘. „Mit der Verhandlungszusage wollten sie die GEW gleichzeitig bis Ende 2014 in die Friedenspflicht zwingen“, kritisierte Schaad. Wie vor vier Jahren weigerten sich die Arbeitgeber zudem, ein fixes Datum für den Abschluss eines Tarifvertrags festzulegen.

Sowohl Schaad als auch die Vertreter von ver.di, der Gewerkschaft der Polizei und dem Beamtenbund betonten die große Geschlossenheit, mit der die Gewerkschaften die Verhandlungen geführt hätten. Sie seien gemeinsam bereit gewesen, sich den Einstieg in die tarifliche Lehrkräfte-Eingruppierung auf das Tarifergebnis anrechnen zu lassen, verdeutlichte Schaad. Trotzdem haben die Arbeitgeber einen ernsthaften ersten Schritt verweigert.

Ordentliche Gehaltserhöhung beschlossen

Das zweite Hauptziel der Gewerkschaften, eine deutliche Gehaltssteigerung für die Beschäftigten, konnte hingegen erreicht werden. Die Erhöhung der Gehälter um 2,65 Prozent rückwirkend zum 1. Januar 2013 und um 2,95 Prozent zum 1. Januar 2014 bei einer Laufzeit von 24 Monaten bezeichnete Schaad als „ordentliches Ergebnis“. „Mit dieser Steigerung halten die Beschäftigten der Länder Anschluss an die Gehaltsentwicklung ihrer Kolleginnen und Kollegen bei Bund und Kommunen. Möglich gemacht haben das die vielen streikenden Kolleginnen und Kollegen der vergangenen Wochen“, unterstrich die GEW-Verhandlungsführerin. Auszubildende bekommen im ersten Jahr 50 Euro, im zweiten Jahr 2,95 Prozent mehr. Zudem erhalten alle Landesbeschäftigten 30 Tage Urlaub im Jahr.

Was das weitere Vorgehen zum Thema Lehrereingruppierung angeht, wird die GEW nun umgehend mit der Auswertung der Tarifrunde beginnen und über eine geeignete Reaktion beraten. Hierfür ist bereits eine Tarifkonferenz angesetzt, die direkt nach Ostern stattfinden soll. „Dabei halten wir uns alle Optionen offen. Dazu gehören natürlich auch Streiks“, kündigte Schaad an. Denn: Zum Thema Lehrkräfte-Entgeltordnung besteht keine Friedenspflicht.

 

Heute ist Internationaler Frauentag

Unseren Kolleginnen zum Weltfrauentag

Frauentag

Frauen kämpfen für den Frieden,

Suchen ewig gleiches Recht,

Frauen möchten Pläne schmieden,

Denn sie sind so lebensecht.

Frauen sind der Schöpfung Krone,

Schenken uns der Liebe Frucht,

Jeder kennt die Amazone,

Die den Macho zwingt zur Flucht.

Frauen sind auch Märchenwesen,

Feen, Elfen, Zauberin,

Können reiten auf dem Besen

Durch die Lüfte immerhin.

Frauen muss Mann einfach lieben,

Weil sie so entzückend sind,

(Rajymbek)

Und dafür setzen wir uns ein:

Pädagogik der Vielfalt

Die GEW will gleiche Bildungschancen für alle. Mädchen und Jungen müssen in ihrer Vielfalt, ihrer Individualität und in ihren verschiedenen Lebenslagen wahrgenommen und gestärkt werden.

Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer

Gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit

Die GEW-Frauenpolitik fordert eine Anhebung der Besoldung auf A13 für alle Schulformen mit der Besoldungsstufe A12.

Mehr Frauen in Führungs-‐und Entscheidungsfunktionen

Ein Leben in Würde und ohne Armut

Die GEW-Frauenpolitik fordert die Schaffung von Vollzeitstellen und das Umwandeln von befristeten und unbefristete Verträge.

 

Seminar für Berufseinsteiger/innen

Die GEW Weser Ems lädt alle neu eingestellten Lehrkräfte ein:
Ankommen in der Schule –
– Hilfen für den Berufseinstieg

Hast du das Gefühl, dass der Arbeitsplatz Schule dich an vielen Stellen fordert, du manchmal viel zu viele Stunden am Schreibtisch verbringst und häufiger mal die „Luft raus ist“, obwohl du deinen Beruf magst?
Es gibt Dinge, die wir aktiv gestalten können, und Situationen, die wir einfach meistern müssen.

WIE?
In entspannter Atmosphäre geben wir Anregungen, Hilfen und Tipps, damit der Berufseinstieg leichter wird.

Das Seminar findet statt: vom Do. 02.05.2013, 14.30 Uhr – Fr. 03.05.2013, 16.00 Uhr in der Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen, Zum Rosenteich 26, 26160 Bad Zwischenahn
Es ist gedacht für Lehrkräfte in den ersten zwei Berufsjahren! Unsere Themenschwerpunkte sind:

Hilfen zur Bewältigung des Berufsalltages
(z. B. Vorbereitung auf den Elternabend, meine erste Klasse, Zeitmanagement)
Gesprächsführung – Erarbeitung von Konfliktstrategien, Aktuelles zu Rechts- und Personalratsfragen

Anmeldebogen hier zum Herunterladen!

Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt

Dies gilt gerade auch für die Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst der Länder und hier im besonderen auch für die angestellten Lehrkräfte und pädagogischen MitarbeiterInnen. Leider nimmt der überwiegende Teil unserer angestellten Mitglieder aber nicht an Protestaktionen und Warnstreiks teil. Teilweise mag es ein Informationsproblem sein. Wir informieren im Kreisverband umfassend über E-Mail und über unsere Homepage. Kolleginnen und Kollegen, die uns ihre E-Mail-Adresse an hans-otto.saatkamp@gew-leer.de mitteilen, werden unverzüglich in unsere Verteiler aufgenommen. Aber das Grundproblem bleibt, denn auch von den informierten Kolleginnen und Kollegen beteiligen sich nur wenige. Dabei gibt es handfeste Gründe, dies zu tun. Dazu zwei Beispiele:
Eine pädagogische Mitarbeiterin an einer Förderschule in der Entgeltgruppe 8, Stufe 2, erhält Vollzeit 2437,33 €. Nach TVöD bekäme sie 55,07 € mehr. Im August erhöht sich die Differenz auf 89,86 €. Damit sie wieder genau so viel wie im TVöD verdient, muss ihr Tabellenentgent um 3,7% steigen.
Zweites Beispiel: Eine Lehrkraft (EG 11/ Stufe 3) erhält nach TV-L Vollzeit 3242,75 €. Nach TVöD wären es 86,33 € mehr. Ab August werden es 140,50 € sein. Damit sie wieder an das Entgeltniveau des TVöD herankommt, muss das Tabellenentgelt im TV-L um 4,3% steigen.
Vielleicht denken manche: „Das müssen sie doch einsehen, die Arbeitgeber“ oder „da werden unsere Leute doch mal ,auf den Tisch hauen‘ und ,klare Kante zeigen‘.
Wer glaubt, dass so ein guter Tarifabschluss erreichbar ist, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Richtig ist: Von nix kommt nix.
Dies gilt insbesondere für unsere angestellte Lehrkraft. Selbst wenn der Abschluss über 4% liegen sollte, kann sie nicht sicher sein, soviel wie im TVöD zu bekommen, weil ihre Eingruppierung nicht tarifvertraglich geregelt ist. Dies soll durch die Lehrer-Entgeltordnung (L-EGO) geschehen, deren Abschluss von der GEW und auch den anderen Tarifgewerkschaften mit Nachdruck gefordert wird. Bis jetzt legt der Arbeitgeber die Eingruppierung einseitig fest, er könnte also auch nach EG 10 abgruppieren.
Aber auch bei uns gibt es Kolleginnen und Kollegen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben, die wissen, es kommt auf mich an. Wenn es am Wochenende zu einem guten Tarifabschluss und vor allem zu einem Einstieg in L-EGO kommt, haben sie dazu mit Zehntausenden anderer Kolleginnen und Kollegen im ganzen Bundesgebiet einen wichtigen Beitrag geleistet. Hier noch ein paar Bilder vom Streiktag in Hannover:

Exif_JPEG_PICTURENur gemeinsam erreichen wir was – Lehrkräfte, pädagogische
Mitarbeiterinnen und Pensionäre bei der Ankunft in Hannover

Kollege Schwarze schwenkt unsere KV-Fahne

Kollege Schwarze schwenkt unsere KV-Fahne

Auch Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes waren in Hannover  dabei, von links Hans-Otto Saatkamp, Reinhard Kiehlmann und Uwe Schwarze

Auch Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes waren in Hannover
dabei, von links Hans-Otto Saatkamp, Reinhard Kiehlmann und Uwe Schwarze

 

Die GEW zeigt sich - viele Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen  nahmen am Warnstreik teil!!

Die GEW zeigt sich – viele Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen
nahmen am Warnstreik teil!!

8000 Tarifbeschäftigte heute im Warnstreik

Etwa 8000 Beschäftigte des Landes Niedersachsen demonstrierten heute in Hannover. Aus dem Kreis Leer waren etwa 20 Streikende dabei, ab Oldenburg war der GEW-Bus gut gefüllt. Für die GEW geht es nicht nur um 6,5% plus, um den Gleichstand mit den kommunalen Beschäftigten zu erreichen, sondern um LEGO, einer gerechten Lehrerentgeltordnung. Die Fotografen der Hannoverschen Neuen Presse nahmen unsere Pro-LEGO-Demonstranten aufs Korn: Lego, let`s go !!

http://www.neuepresse.de/Hannover/Bildergalerien/Verdi-Demo-in-Hannover/q2

Bezirkschef Stefan Störmer hat auch fotografiert: Hier seine Impressionen.

Was war woanders los?

Rund 43.000 heute im Warnstreik

Das ist noch besser als erwartet! Allein 15.000 Landesbeschäftigte, davon rund 12.000 Lehrkräfte kamen zu der zentralen Kundgebung in Magdeburg. In Sachsen streikten gut 7.000 Lehrkräfte ganztägig, über 6.000 kamen zur Kundgebung nach Dresden. In den Regionen Dresden und Ostsachsen sind mehr als 80 Prozent der Schulen bestreikt worden. In Baden-Württemberg beteiligten sich 7.500 Beschäftigte an der Kundgebung in Stuttgart, noch einmal 600 kamen zu der Streikveranstaltung nach Freiburg. Rund 5.000 Unterrichtsstunden fielen aus. In Niedersachsen kamen 8.000 Beschäftigte zu der zentralen Streikversammlung in Hannover. In Bayern nahmen 3.000 Kollegen an den Warnstreikaktionen teil, davon 1.500 an der Kundgebung in München. In Bremen beteiligten sich 2.000 Beschäftigte an den Warnstreikaktivitäten.
Und morgen geht es weiter: In Sachsen kommen morgen die Kolleginnen und Kollegen aus Chemnitz und Zwickau vor dem Finanzministerium zusammen. Weitere große Kundgebungen werden in Düsseldorf, Berlin, Potsdam, Schwerin und Erfurt stattfinden. Vor der letzten Verhandlungsrunde wollen angestellte Lehrerinnen und Lehrer, Schulsozialarbeiter, Erzieherinnen, Hochschulbeschäftigte noch einmal deutlich machen, dass sie ein klares Angebot der Arbeitgeber erwarten, in dem die tarifliche Lehrkräfte-Entgeltordnung nicht fehlen darf.