Dem Aufruf der GEW zu Schulaktionstagen folgten landesweit über 100 Schulen

Für diese Woche hat die GEW Niedersachsen zu landesweiten Schulaktionstagen aufgerufen. Unter dem Motto „Warmingup“ sollten die Kollegien der Schulen zeigen, dass sie fit und bereit für weiteren Protest gegen zusätzliche Belastungen sind.
„Die Schulaktionswoche zeigt, dass wir am Ball bleiben und mit unseren Protesten nicht nachlassen werden“, kommentierte der GEW-Landesvorsitzende Eberhard Brandt. Über 100 Schulen aus ganz Niedersachsen hätten teilgenommen, von der kleinen Grundschule auf dem Land bis zu großen Berufs¬bildenden Schulen. Hintergrund der Aktion ist die fortwährende Auseinandersetzung der Lehrer mit der Landesregierung. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) hat die Arbeitszeit der Gymnasiallehr¬kräfte mit Beginn dieses Schuljahres um eine Stunde erhöht sowie die Altersermäßigung für Lehrer über 55 Jahre an allen Schulformen um eine Stunde gekürzt. „Diese Mehrarbeit geht in die komplett falsche Richtung; wir brauchen Entlastung statt Belastung“, so Brandt. Er forderte die Landesregierung wieder¬holt auf, über Arbeitsbedingungen an Schulen mit der Gewerkschaft zu verhandeln, anstatt alles von oben zu verordnen. Wer wichtige Reformen wie den Ausbau des Ganztags, die Einführung der Inklusion oder die Umstellung von G 8 auf G 9 an Gymnasien an den Schulen durchsetzen wolle, müsse die Lehrer mit ins Boot holen. „Dies gelingt aber nicht, wenn die Kolleginnen und Kollegen merken, dass sie einen Teil der Reformen durch Mehrarbeit bezahlen müssen“, sagte Brandt weiter. Die Aktionen der Schulen in dieser Woche hätten dies unterstrichen.
Die GEW sei gesprächs- und gleichzeitig kampfbereit, betonte Brandt. Wenn es sein müsse, würde man den Protest bis zu den nächsten Landtagswahlen tragen. Kommende Aktionen seien bereits in Planung: die Gewerkschaft wird ihre Normenkontrollklage gegen die Mehrarbeit demnächst beim Oberverwal¬tungsgericht einreichen, im Dezember kurz vor den abschließenden Haushaltsberatungen im Landtag wird es wieder eine öffentliche Protestaktion geben und voraussichtlich im Januar wird die Entscheidung fallen, ob die GEW die Lehrer zum stunden- oder tageweisen Beamtenstreik aufruft.
Eine Bilderstrecke, die fortlaufend aktualisiert wird, finden Sie hier!

(Text: Richard Lauenstein)

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