Beruhigungspille für Lehrkräfte?

Damit etwas Druck aus dem Kessel der Proteste gegen die Streichung der versprochenen Altersermäßigung für Lehrkräfte ab 55 genommen wird, hat die rot-grüne Landesregierung uns Gewerkschaftern eine „Beruhigungspille“ verordnet: Die Altersteilzeit für beamtete Lehrer/innen! Aber seid getrost: Die GEW wird in ihrem Protest gegen die ersatzlose Streichung der Altersermäßigung und gegen die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Gym-Lehrkräfte nicht nachlassen. Hier die offizielle Stellungnahme unseres Landesverbandes:

GEW: Regelung zur Altersteilzeit kein Ersatz für Wiedereinführung der Altersermäßigung!
Ein Blockmodell der Altersteilzeit für Lehrkräfte, das es ermöglicht, mit 62 bzw. 63 Jahren das aktive Berufsleben zu beenden, wird aufgrund eines Koalitionsbeschlusses zum 1.8.2015 eingeführt. Die GEW hat dieses Modell seit Jahren gefordert, weil es LehrerInnen ermöglicht, am Ende eines anstrengenden Berufslebens ohne Abschläge in Pension zu gehen. Die Mehrheit dieser Berufsgruppe geht derzeit in diesem Alter in Pension. Die schwarz-gelbe Regierung war nicht bereit, auf diese GEW-Forderung einzugehen. „Wir begrüßen, dass die rot-grüne Koalition sich jetzt entschieden hat, Altersteilzeit im Blockmodell anzubieten“, erklärt der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Eberhard Brandt.

Die GEW betrachtet diese Regelung allerdings nicht als Surrogat für die Wiedereinführung der Altersermäßigung und als Salbe für die Erhöhung der Arbeitszeit für Gymnasiallehrkräfte, betont der GEW-Chef. „Nur weil die GEW im letzten Schuljahr mit zahlreichen Aktivitäten an die Öffentlichkeit getreten ist, war die Koalition bereit, das Blockmodell einzuführen.“ Die GEW wird im kommenden Schuljahr ihre Aktionen verstärken, um die Landesregierung dazu zu bewegen, mit der GEW in Verhandlungen über die Arbeitszeit der LehrerInnen einzutreten. „Wir hätten diese Eskalation gerne vermieden, aber die Regierung ist auf unsere Vorschläge zum Wiederaufleben der Altersermäßigung bisher nicht eingegangen“, so Eberhard Brandt.

(Richard Lauenstein)

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